33. Sonett
Rudolf Hagelstange
Aufnahme 2021
Denn jenes Ufer säumt ein weites Feld,
ein unermessliches. Zahllose Regen fielen
auf es herab, und Wolk und Winde spielen
im unentdeckten Himmel, der das Zelt
der Hirten ist und auch das Zelt der Herden.
Es tauschen Herbst und Frühling ihre Rechte
wie überall, der Mond erhellt die Nächte
zu seiner Zeit, und an der Sonne werden
die Früchte reif. Der südlichste der Hänge
trägt Wein für alle, und der Wald hat Scheite
für jeden Frost und Wild die Menge.
Nur eines hat nicht Raum in dieser Weite,
die Heimat hat für jegliche Gestalt:
Der Haß, der Haß gebiert, und die Gewalt.