Durch den Nebel
Theodor Kramer
Aufnahme 2020
Nächtlich schwimmt der Nebel wie besoffen; 
irgendwo hat noch ein Wirtshaus offen. 
Schließ noch nicht, die Nacht hat was an sich; 
durch den Nebel komm ich: wart auf mich. 
Aus dem Dunst streckt schwarz ein Baum den Rüssel; 
irgendwo schwingt noch ein Mensch den Schlüssel. 
Wend die Moschusschritte nicht vom Strich; 
durch den Nebel komm ich: wart auf mich. 
Irgendwo geht hier die Stadt zu Ende; 
der Kanal scholkt schaumig an die Lände. 
Birg nicht hinter Zaun und Schuppen dich; 
durch den Nebel komm ich: wart auf mich.
 
 
 
