Wind vom Meer
Albrecht Haushofer
Aufnahme 2020
Es pfeift von draussen. Tiefe Wolken treiben,
Von hellem Blau zuweilen jäh durchdrungen.
Nordwestwind ist in Stössen aufgesprungen,
Und rüttelt laut an Gitterwerk und Scheiben.
Er drängt in meine Zelle. Kann es sein —
Die Nase prüft — Ists nicht eine Spur
Von Salz in dieser Luft? Wärs Täuschung nur?
Und plötzlich rauscht das Meer zu mir herein.
Die Lippen summen leis das Hornsignal,
Das mich so oft auf hoher See geweckt,
Am frühen Morgen, wohlig ausgestreckt,
Gewiegt von langer Dünung Berg und Tal...
Ich fahre wieder. Dort — am Horizont —
Ists nicht der Glanz von Rio, der sich sonnt?
Lyrik als Download
Wind vom Meer [Haushofer-77]
Hören Sie Gedichte nicht (nur) auf Smartphone oder PC. Auf Ihrer
Audioanlage entfalten sie eine bedeutend tiefere Wirkung. Nach
der Zahlung können Sie die ausgesuchte MP3-Datei herunterladen.
Und sollten Sie eine größere Reihe meiner Rezitationen erwerben
wollen, komme ich Ihnen gern entgegen. Sprechen Sie mich an!
* Es fallen keine Versandkosten an (digitale Datei zum Herunterladen).