Städter

Alfred Wolfenstein

Aufnahme 2015


( Dies ist die zweite Fassung des Gedichts, erschienen 1920 in der „Menschheitsdämmerung“ von K. Pinthus. )

Nah wie Löcher eines Siebes stehn
Fenster beieinander, drängend fassen
Häuser sich so dicht an, daß die Straßen
Grau geschwollen wie Gewürgte sehn.

Ineinander dicht hineingehakt
Sitzen in den Trams die zwei Fassaden
Leute, wo die Blicke eng ausladen
Und Begierde ineinander ragt.

Unsre Wände sind so dünn wie Haut,
Daß ein jeder teilnimmt, wenn ich weine,
Flüstern dringt hinüber wie Gegröhle:

Und wie stumm in abgeschloßner Höhle
Unberührt und ungeschaut
Steht doch jeder fern und fühlt: alleine.

Lyrik als Download

Städter [Wolfenstein-01]

Beschreibung:

Zahlung über PayPal

Hören Sie Gedichte nicht (nur) auf Smartphone oder PC. Auf Ihrer
Audioanlage entfalten sie eine bedeutend tiefere Wirkung. Nach
der Zahlung können Sie die ausgesuchte MP3-Datei herunterladen.
Und sollten Sie eine größere Reihe meiner Rezitationen erwerben
wollen, komme ich Ihnen gern entgegen. Sprechen Sie mich an !

1 digitale Datei im MP3-Format
Preis: 1 € inkl. 19 % MwSt.*
* Es fallen keine Versandkosten an (digitale Datei zum Herunterladen).