Johann Christian Günther
Johann Christian Günther wurde am 8. 4. 1695 als Sohn eines Arztes in Striegau geboren. 1715 nahm er, dem Wunsch des Vaters folgend, ein Medizinstudium in Wittenberg auf. Es kam jedoch zum Bruch mit dem Vater, da dieser Günthers Absicht, seinen Lebensunterhalt als Dichter zu bestreiten, strikt ablehnte. 1716 ließ sich Günther zum Poeta laureatus Caesareus krönen. Infolge der damit verbundenen finanziellen Aufwendungen landete er 1717 im Schuldgefängnis. Im gleichen Jahr ging er nach Leipzig, wo er sich an der Universität einschrieb. Seinem Freund und Förderer, dem Schriftsteller und Historiker Johann Burckhardt Mencke gelang es nicht, Günther eine Stelle als Hofdichter Augusts des Starken in Dresden zu beschaffen. Ein Versuch, sich 1720 als Arzt in Kreuzburg in Schlesien niederzulassen, misslang, ebenso die Bemühung um eine Aussöhnung mit dem Vater. In der Folge lebte Johann Christian Günther als Gast bei den Familien verschiedener Studienfreunde. Bereits krank nach Jena zurückgekehrt starb er dort am 15.3.1723 an Tuberkulose.
Goethe urteilte in seinem Werk Dichtung und Wahrheit: „Ein entschiedenes Talent, begabt mit Sinnlichkeit, Einbildungskraft, Gedächtnis, Gabe des Fassens und Vergegenwärtigens, fruchtbar im höchsten Grade, rhythmisch bequem, geistreich, witzig und dabei vielfach unterrichtet.“ Die Encyclopædia Britannica nennt Günther „one of the most important German lyric poets of the period between the Middle Ages and the early Goethe.“