Josef Guggenmos

Josef Guggenmos, geboren am 2.7.1922 in Schwaben (Bayern) gestorben am 25.9.2003 ebenda, war ein deutscher Lyriker und Autor von Kinderbüchern. Sein bekanntestes Buch ist „Was denkt die Maus am Donnerstag?“ aus dem Jahr 1967. Nach der Volksschule besuchte er das Humanistische Gymnasium in St. Ottilien am Ammersee. Das Abitur wurde ihm 1942 zuerkannt. 1941 wurde er zum Kriegsdienst in der Wehrmacht eingezogen. Nach einer Ausbildung zum Funkabhörer wurde er in Nikolajew (Ukraine) und in Reval (heute Tallinn, Hauptstadt Estlands) stationiert. 1945 kam er während seines Marschbefehls nach Oslo in Dänemark für einige Wochen in englische Kriegsgefangenschaft.
Sowohl am Schwarzen Meer wie auch in Reval interessierte er sich für die Sprache und die Kultur des Landes. In Reval veröffentlichte er zusammen mit seinem Vorgesetzten Gedichte in der dortigen Zeitung. 1945 bis 1953 studierte er mit Unterbrechungen an den Hochschulen Dillingen, Marburg, Erlangen und Bonn Germanistik, Kunstgeschichte, Archäologie und Indologie. 1951/52 verbrachte er ein Jahr in Finnland am Saimaa-See. Danach wohnte er an wechselnden Orten, in Stuttgart, Verden (Aller), Donauwörth, Wien und Salzburg, wo er als Lektor und Übersetzer für verschiedene Verlage arbeitete. 1959 heiratete er Therese Wild und ließ sich in seinem Geburtshaus in Irsee nieder. Dort lebte er mit ihr und seinen drei Töchtern Ruth, Vera und Bettina als freier Schriftsteller bis zu seinem Lebensende.
Er unternahm verschiedene Reisen, unter anderem nach Italien, Frankreich und Namibia. Im deutschsprachigen Raum hielt er zahlreiche Lesungen vor allem an Schulen. Zu seinem 80. Geburtstag wurde er zum ersten Ehrenbürger seines Heimatortes ernannt. Er starb am 25. September 2003.
Werk:
Josef Guggenmos, der „Meister der kleinen Form“ gilt als einer der bedeutendsten Kinderlyriker der deutschen Literatur. Wegen seiner klaren, tiefgründigen Sprache, die einlädt, mit ihr zu spielen, wird er gleichermaßen von Kindern wie von Erwachsenen geschätzt. Sein Interesse für Kindergedichte wurde bei der Übersetzung des Buches „A child’s garden of verses“ von Robert Louis Stevenson geweckt. 1956 erschien der erste Gedichtband für Kinder „Lustige Verse für kleine Leute“. Mit dem Gedichtband „Was denkt die Maus am Donnerstag?“ gelang ihm 1967 der Durchbruch – er wurde dafür mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Es folgten über 80 weitere Bücher. Für sein Gesamtwerk erhielt er 1993 den Sonderpreis zum Deutschen Jugendliteraturpreis und 1997 den Österreichischen Staatspreis für Kinderlyrik. Nach seinem Tod veröffentlichte Hans-Joachim Gelberg, sein langjähriger Verleger, eine Zusammenstellung der schönsten Gedichte („Groß ist die Welt“).
Neben Gedichten, Geschichten, naturkundlichen Büchern für Kinder schrieb er auch für Erwachsene unter anderem den Lyrikband „Gugummer geht über den See“. Anfang der 1980er Jahre und verstärkt in seinen letzten Lebensjahren beschäftigte er sich mit dem Haiku, einer japanischen Gedichtform. Seine Haikus flossen als Kurzgedichte in Sammelbände ein und wurden postum in einer Auswahl unter dem Titel „Rundes Schweigen“ veröffentlic