Hans Leip
Hans Leip (geboren am 22.9.1893 in Hamburg; gestorben am 6.6.1983 in Fruthwilen (Kanton Thurgau, Schweiz)) war ein deutscher Schriftsteller.
Als Sohn eines ehemaligen Seemanns und Hafenarbeiters im Hamburger Hafen wuchs Leip in Hamburg auf. 1914 erhielt er die Lehrbefugnis für die Fächer Sport und Religion und war ab Ostern 1914 Lehrer in Hamburg-Rothenburgsort.
1915 wurde Leip zum Militär einberufen. Es folgten Einsätze an der Ostfront und in den Karpaten. Nach einer Verwundung im Jahre 1917 wurde er für dienstuntauglich erklärt.
Leip kehrte in seinen Lehrerberuf zurück, gleichzeitig begann er, in Hamburger Zeitungen Kurzgeschichten zu veröffentlichen. Von Oktober 1917 bis Dezember 1919 schrieb er Kunstkritiken für die „Neue Hamburger Zeitung“ und versuchte sich als Grafiker. 1919 fand die erste Ausstellung seiner grafischen Arbeiten statt. 1920 erschien Leips erstes Buch, das, wie viele seiner Werke, vom Autor selbst grafisch gestaltet war. In dem Jahr trat er zudem der Hamburgischen Künstlerschaft bei.
In den 1920er Jahren unternahm Leip ausgedehnte Reisen, die ihn u. a. nach Paris, London, Algier und New York führten. 1925 gelang ihm der literarische Durchbruch mit dem Seeräuberroman „Godekes Knecht“, der mit einem von der Kölnischen Zeitung gestifteten Preis ausgezeichnet wurde. Parallel zur Arbeit an seinen literarischen Werken, die in den 1930er und 1940er Jahren hohe Auflagen erzielten, war Leip weiter als Maler, Zeichner und Bildhauer tätig. Während des Zweiten Weltkriegs lebte er anfangs in Hamburg und Norddeutschland, ab 1940 dann vorwiegend am Bodensee und in Tirol. Bis 1943 war Leip Mitarbeiter des Archivs des Cotta-Verlags in Überlingen. 1944 zog er sich auf die Wurmegg-Alm in Tirol zurück. Ende Oktober 1945 zu seiner Familie nach Hamburg zurückgekehrt. ließ er sich später im Schweizer Kanton Thurgau nieder. Seit den 1960er Jahren widmete er sich wieder verstärkt den bildenden Künsten, insbesondere der Malerei.
Leip starb 1983 in Fruthwilen im Thurgau.
Werk
Hans Leips literarisches Werk besteht aus Romanen, Erzählungen, Gedichten, Theaterstücken, Hörspielen und Filmdrehbüchern. Vorherrschende Themen sind das Meer und die Seefahrt. Leips frühe Werke standen unter dem Einfluss des Expressionismus und schlugen häufig ekstatische Töne an. Mit fabulierfreudigen und unterhaltsamen erzählerischen Werken erzielte er später große Publikumserfolge.
Sein Nachruhm beruht jedoch hauptsächlich auf dem Gedicht „Lili Marleen“, das Leip 1915 verfasste und 1937 in den Gedichtband „Die kleine Hafenorgel“ aufnahm: in der Vertonung von Norbert Schultze, interpretiert von der Sängerin Lale Andersen und verbreitet durch den Soldatensender Belgrad, wurde das Lied während des Zweiten Weltkriegs bei den deutschen und in seiner englischen Version auch bei den alliierten Soldaten zu einem musikalischen „Weltkriegserfolg“.