Früher Tod
Vedische Lyrik
Aufnahme 2018
29. Früher Tod (X 135)
Ein Junge, dessen Vater gestorben ist, sehnt sich nach ihm. Bald danach stirbt auch der Junge. Das poetische Auge des Dichters sieht den tragischen Fall so, daß der Junge dem Vater vorwirft, er sei aus Sehnsucht nach seinen eigenen Vätern in das Reich des Totenfürsten Yama gegangen, um dort zu schwelgen, und habe ihn deshalb ganz allein zurückgelassen. Mit deutlichen Zügen der Eifersucht mißbilligt er dessen Weggang. Daß der Junge kurz darauf wohl selbst gestorben ist, deutet der Erzähler mit großem dichterischem Geschick bloß an. Der Junge habe den Wagen, mit dem er in seiner Vorstellung dem Vater habe nachfolgen wollen, nun selbst bestiegen. Nach den Totenriten macht er sich begleitet vom Nachklang priesterlicher Gesänge mit Wagen und Proviant versehen auf den Weg in Yamas Reich. Persönliche Begegnung mit Yama in sinnenfreudiger Umgebung.