Ein Ochsenkarrenrennen
Vedische Lyrik
Aufnahme 2018
24. Ein Ochsenkarrenrennen (X 102)
Ein volkstümlicher, in einen Schwank gekleideter und als solcher vermutlich auch aufgeführter Analogiezauber für Fruchtbarkeit. Der das eigentliche Anliegen vorbereitende Schwank ist zunächst von Situationskomik geprägt: Mudgalani, die Frau des Mudgala, bestreitet ein Wagenrennen. Als Frau anstelle eines Mannes lenkt sie anstatt eines leichtgängigen Streitwagens einen schwerfälligen Karren, dem im zweispännigen Joch in Ermangelung von Rennpferden ein einzelner Stier vorgespannt wurde. Nach einem fulminanten Start ereignen sich auf der Rennstrecke einige heitere Pannen. Die stimmungsmäßig gelöste Situation leitet sodann dadurch zum eigentlichen Zweck über, daß eine zusätzliche Holzstange eingeführt wird. Durch das parallele Zusammenspannen der Stange mit dem Rennstier wird seine Virilität analog auf die gefühllose und inaktive Stange übertragen. Die Person der Mudgalani steht stellvertretend für sexuell vernachlässigte und daher ohne männlichen Nachwuchs gebliebene Frauen, deren Männer sich – wie im Falle Mudgalas - entweder aufgrund von Zweitfrauen oder durch Libidoverlust bzw. Impotenz von ihnen abgewendet haben. Mit Hilfe der Stange wird dieses Defizit behoben.