Neujahrsgedanken
Frieden vor allem. Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg, eine notwendige aber nicht ausreichende Voraussetzung, innerer (Seelen-) Frieden ist eine weitere. Wie kann ich ohne Zufriedenheit friedfertig sein, bleiben, werden ? Wenn mir das zum Leben Nötigste geraubt wird, wenn ich entrechtet, gedemütigt und gequält werde, meine Liebsten grausam getötet, aus Heim und Heimat verjagt, oder als Ausgestoßener im eigenen Land wie durch die Fremde irre ? Angst wird zu Wut und aus Wut entsteht oft Hass. Bisher haben wir das als Zuschauer erlebt, ausgeblendet und erfolgreich verdrängt, aber nun drängen die Heimatlosen bis zu uns, vor unsere Türen.
Die Zeit der Bewährung ist gekommen. Unserer Bewährung, auch der Bewährung ur-christlicher Werte. Ohne Gerechtigkeit, ohne Teilen kein Frieden – auch der Ruf der Afroamerikaner lautet noch immer: No Justice, no Peace. Das ist kein Zufall. Und es stimmt.
Denn Frieden geschieht gerade durch Annehmen, Annehmen des anderen, des Andersartigen, der Andersartigkeit des Fremden. Und daraus kann etwas Kostbares, Neues, Eigenes entstehen. Und das Nichtannehmen führt in den Unfrieden, es ist eigentlich ganz ganz einfach. Eigentlich ...